Ostergedanken
Freitag, 2 April, 2010

Weil grade Ostern ist kam ich ein bisschen ins grübeln was nach meinem Tod wohl mit mir passieren wird. Ich hab mir also die Frage gestellt ob es für mich nach Oben oder nach Unten gehen wird? Nach Aussage eines bibelfesteren Kollegen geht es für mich nach Unten. Ich bin geneigt Ihm zuzustimmen allerdings habe ich ja sozusagen gar keine Clubkarte. Was zu einigen Verwaltungstechnischen Komplikationen führen könnte. So wie ich das sehe läuft es auf folgende Möglichkeiten hinaus:

Möglichkeit 1: Mein bibelfester Kollege meint: „Du wirst brennen!“ Werde ich das wirklich? Wieso sollte ich brennen? Ich fühle ihm also näher auf den Zahn: „wie ist das mit angehörigen anderer Religionen?“ Seine Antwort: „Die werden auch alle brennen!“ Hmm, angenommen er hat Recht, woher weiß er welche Religion die richtige ist und wie kommt er drauf das grade seine Religion die richtige ist? Diese Frage weigert er sich beharrlich zu beantworten.

Möglichkeit 2: Ich meine, jede Religion hat ihre eigene Hölle und ihren eigenen Himmel. Das führt zu zwei Problemen. Erstens, es wird eine Instanz gebraucht welche die Seelen auf die verschiedenen Himmel bzw. Höllen verteilt. Diese Instanz hätte also mit mir ein Problem mich zuzuordnen. Ich geh also davon aus das ich weder in den Himmel noch in die Hölle darf.

Also entweder löse ich mich in nichts auf oder ich ende als ruheloser Geist. Beides sind im Vergleich zum Himmel die besseren Alternativen und auch die Hölle ist besser! Wie komme ich darauf? Nun ich zitiere Mal aus der Bibel Psalm 23:

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Ich glaube nicht das dieser Satz zu wörtlich genommen werden sollte. Für mich besagt dieser Satz also: „Im Himmel gibt es nur vegetarisches Essen und es gibt nur Wasser zu trinken. Das hört sich für mich nach ewiger Folter an! Aber warum gibt’s im Himmel kein Fleisch zu essen? Mein bibelfester Kollege kennt einen Teil der Antwort! Ich hab ihn nämlich mal gefragt ob es im Himmel Hasen gibt. Seine Antwort war „Nein“ Er hat mir auch erklärt warum das so ist. Er sagte im Himmel gibt es keine Hasen weil Hasen keine unsterbliche Seele haben und die haben sie nicht weil sie nicht nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden.

An dieser Stelle eine kleine Randbemerkung. Es zeugt von enormer Überheblichkeit das sich der religiöse Teil der Spezies Mensch für das Ebenbild eines Gottes hält. Vielleicht sollte man mal kleinere Brötchen backen. Nur so ein Gedanke…

Aber weiter im Text. Es kann also im Himmel keine Tiere geben, Pflanzen eigentlich auch nicht weil auch Pflanzen keine unsterbliche Seele haben. Aber laut Bibel haben es offensichtlich doch einige Pflanzen in den Himmel geschafft. Logik war noch nie die Stärke von Religionen, belassen wir es dabei. Der Punkt ist, das man im Himmel also zwingend Veganer sein muss! In der Hölle gibts BBQ! Dafür brenne ich gern!

Ein weiterer Punkt der den Himmel aus meiner Sicht unattraktiv macht ist die Tatsache das er durch das fehlen von Tieren zwingend nur mit Menschen besetzt ist. Das macht den Himmel für einen bekennenden Misantropen wie mich gleich doppelt uninterressant. Zum einen ist man im Himmel also nur von Menschen umgeben, den Menschen, die man im Leben schon nicht leiden konnte. Und zum anderen gibt es nicht mal irgendwelche Tiere um sich von den Idioten abzulenken. Was will ich also gleich nochmal im Himmel?

Bei einem Punkt konnte mir mein bibelfester Kollege aber auch nicht weiterhelfen. Man stelle sich vor man ist im Himmel. Laut Aussage meines bibelfesten Kollegen verbringt man dort seine Tage damit auf seiner Engelsharfe zu spielen. Dazu eine Frage: „Hat man im Himmel noch einen freien Willen?“ Wenn nein, will ich da mit Sicherheit nicht hin! Wenn ja, stellt sich die Frage was passiert wenn man auf seiner Harfe nun anfängt Black Metal zu spielen und den gehörnten zu verehren? Fliegt man da wieder aus dem Himmel raus? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen das Gott es duldet wenn man in seinem Himmel den Satan verehrt! Er hat ja bereits in der Vergangenheit, laut Bibel, bewiesen das Toleranz andersdenkenden gegenüber nicht seine Stärke ist!

Ich halte also fest:

  • Im Himmel ernährt man sich nur von Pflanzen, das leckere Fleisch haben die anderen!
  • Im Himmel ist man nur von Menschen umgeben und es gibt keinen Weg ihnen zu entrinnen!
  • Die Frage ob man im Himmel seinen freien Willen behält ist ungeklärt mit starker tendenz zu „Nein“!
  • In den Himmel zu dürfen scheint in keinster Weise ein endgültiges Urteil zu sein, mitunter ist man völlig umsonst ein guter Mensch und landet trozdem in der Hölle!

Unter diesen Umständen möchte ich nicht in den Himmel und dieser Artikel darf als Bewerbung für einen Dämonenposten verstanden werden!

In diesem Sinne „Hail Satan!“

Das schönste was ich je hören durfte
Freitag, 31 Oktober, 2008

Es ist jetzt in etwa zwei Jahre her, ich hatte grade ein Projekt in München und wartete morgens auf die U-Bahn. Es war sehr still auf der Station, außer mir nur noch ein paar ältere Damen die mit dem Rücken zu mir auf dem Bahnsteig warteten. Eine der bieden Damen erzählte vom Tod ihres Mannes. Sie erzählte von den letzten Minuten bevor er für immer die Augen schloss, sie erzählte wie Sie seine Hand hielt und Ihm von ihrem gemeinsamen Leben erzählte. Wie sich die Beiden kennengelernt hatten, wie sie heirateten und wie sie ihre Kinder großzogen. Sie erzählte weiter wie ihr Mann dabei eingeschlafen ist und wie sie Ihm einen letzten Kuss gab. Welch unglaubliches Glück ein Mensch hat der so sterben darf, in den letzten Minuten noch mit so viel Liebe bedacht zu werden. Und nicht einfach anonym und allein, umgeben von Menschen denen man im Leben nichts bedeutet hat, die einen nicht kennen, sterben zu müssen. Ich beneide diesen Mann, wenngleich ich ihn auch nicht kannte. Warum ich das grade jetzt hier rein tippe? Weil mir dieser Tage wieder vor Augen geführt wird das wohl das Ende meines Lebens nicht so von statten gehen wird. Bisher war ich felsenfest davon überzeugt eine Frau gefunden zu haben mit der das möglich wäre aber momentan kann ich nur hoffen. Ich habe in den vergangenen Jahren in denen ich mit ihr zusammen war nie aufgehört Sie zu lieben und mein möglichstes getan all Ihre Wünsche zu erfüllen, ich habe Sie immer respektiert, ihre Meinung geschätzt und Ihr ihre Freiheit gelassen. Leider scheint das alles nicht gereicht zu haben…